Nach 60 Marathons suchte ich nach einem speziellen Erlebnis. Im April 2016 meldete ich mich bei Albis Reisen für den Tokyo – Marathon an. Die erste Antwort war nicht sehr ermutigend. Die Startplätze seien rar und die Anmeldungen überstiegen das vorhandene Kontingent bei weitem. So liess ich mich auf eine Warteliste setzen. Im Juli kam der überraschende Bericht, dass alle Angemeldeten einen Startplatz hätten. Damit bekam der 26. Februar 2017 für mich eine besondere Bedeutung.
Im Herbst begannen die Vorbereitungen mit gezielten Trainings. Die Motivation war hoch, so dass ich auch im Januar bei – 10°C meine Trainings absolvierte. Am 22. Februar begann die lange aber angenehme Reise in die Japanische Hauptstadt. Schon bei der Ankunft konnten wir uns von der Zuverlässigkeit der Japaner überzeugen. Wir wurden nach der Passkontrolle freundliche Empfangen und der bereitstehende Bus brachte uns sicher ins Hotel, etwas ausserhalb des Stadtzentrums.
Als Erstes begaben wir uns in die Marathon – Expo um die Startnummern abzuholen. Mit der vorgängig per E-Mail zugestellten Startkarte und dem Pass wurden wir registriert, erhielten einen Armbändel mit allen Informationen und einen Sack mit den nötigen Startunterlagen. Die Marathon – Expo war sehr gross mit zahlreichen Verkaufsständen für alle erdenklichen Sportartikel.
Nach einer Stadtbesichtigung und dem Friendship – Run am Samstag war es endlich soweit. Der 26. Februar 2017 war da! Am Morgen wurden wir mit einem Reisebus im Hotel abgeholt und in den Startbereich gebracht. Von da weg musste jeder Läufer und jede Läuferin den auf seiner Startnummer angegebenen Farben und Zahlenkombinationen folgen. So kamen alle zu den richtigen Startsektoren. Beim Eingang mussten alle 36600 Teilnehmer die Sicherheitskontrolle passieren. Wie am Flughafen wurde der Kleiderbeutel durchsucht und alle mussten einzeln durch einen Detektor. Flüssigkeiten waren da nicht mehr erlaubt. Auffallend war die enorm grosse Anzahl Helfer überall. Alles war mit viel Aufwand bis ins letzte Detail organisiert. Selbst der Toilettengang vor dem Start war gelenkt und organisiert.
Punkt 09.10 Uhr fiel der Startschuss und über 70‘000 Beine setzten sich in Bewegung. Die Strecke führte mitten durch die Millionenstadt und ist flach und schnell. Auf den 42,195 km war kein Meter ohne dichte Zuschauerspaliere. Bei schönstem Wetter säumten tausende Japaner die Strecke und feuerten jeden Läufer lautstark an. Zeitwiese wünschte ich mir als Läufer für einen kurzen Moment etwas Ruhe. Nach 42 km fand der Zieleinlauf im Hibiya – Park vor dem Kaiserpalast statt. Nach dem Zieleinlauf verteilten wiederum hunderten von freiwilligen Helfern Getränke, Bananen, Medaillen, Geschenke und mehrere Werbemuster.
Alle Helfer gratulierten mit einem herzlichen Lächeln, mit einem Spruch und wollten abgeklatscht werden. Auch hier war wiederum alles vorbildlich beschriftet und die Helfer gaben bereitwillig Auskunft, so dass alle wieder den entsprechenden Bus fanden, der die Läufer direkt ins Hotel brachte.
Das gesamte Programm war ein Erlebnis der Sonderklasse. Die lange Anreise aber auch die intensiven Vorbereitungen haben sich gelohnt. Nicht umsonst heisst Japan auch „das Land des Lächelns“. Diese Herzlichkeit, die Begeisterung und diese diskrete aber überall präsente Hilfsbereitschaft habe ich noch nie in dieser Form erlebt. Es ist und bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Sehr viel hat auch die gute Organisation durch den Spezialisten Albis Reisen und die umsichtige Reiseleitung durch Patricia Grazzi beigetragen. Herzlichen Dank

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